Dr. med. Claus Jung
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Therapie bei starkem Schwitzen
Die Schweißbildung wird durch einen Teil unseres vegetativen Nervensystems, das sympathische Nervensystem, gesteuert. Bei einem Anstieg der Außentemperatur kühlt der abgegebene Schweiß die Haut und damit auch das Körperinnere.
Eine übermäßige Schweißproduktion beruht auf einer Überstimulation dieses Temperaturregulationszentrums in unserem Gehirn. Die Schweißdrüsen produzieren bedeutend mehr Schweiß, als für die Regulierung der Körpertemperatur notwendig ist. Die anfallsartigen Schweißausbrüche erfolgen dann auch in Ruhe ohne körperliche Belastung, weil das vegetative Nervensystem nun auch durch unspezifische Reize wie z.B. Stress, scharfe Speisen, Nikotin oder Koffein stimuliert werden kann.
Betrifft das Schwitzen den gesamten Körper, sollten Allgemeinerkrankungen wie Infektionen, eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Zuckerkrankheit ausgeschlossen werden. Darüber hinaus können auch bestimmte Medikamente das Temperaturzentrum stimulieren, z.B. Antidepressiva, Paracetamol, Acetylsalizylsäure, blutzuckersenkende Medikamente oder Präparate zur Hormonblockade im Rahmen einer Brustkrebs- oder Prostatakrebsbehandlung.
Dagegen handelt es sich bei anfallsartigen Schweißausbrüchen, die sich auf einzelne Körperregionen (z.B. Hände, Füße und/oder Achselhöhlen) beschränken, meist um ein sogenanntes emotionales Schwitzen. Das Thermoregulationszentrum des Gehirns reagiert dann irrtümlicherweise auch auf Faktoren, die zu einer emotionellen Anspannung führen, wie Schmerz, Angst, Stress, Lampenfieber oder Freude.
Exzessives Schwitzen wurde lange Zeit als ein kosmetisches Problem abgetan. Übermäßiges Schwitzen kann aber für den Betroffenen ein nicht zu unterschätzendes soziales und emotionelles Problem darstellen. Übermäßiger Handschweiß kann zu Einschränkungen bei der Berufswahl führen, z.B. durch Schwierigkeiten bei der Handhabung feuchtigkeitsempfindlicher Materialien wie Papier. Ebenso unangenehm kann eine bis um das Zehnfache erhöhte, übermäßige Schweißbildung im Bereich der Achselhöhlen sein. Große nasse Flecken in der Kleidung oder sogar ringförmige Salzablagerungen sind sehr störend.
Falls es sich nicht um generalisiertes Schwitzen im Rahmen einer Grunderkrankung handelt und schweißhemmende Substanzen, die auf die Haut aufgetragen werden, wie z.B. aluminiumchloridhaltige Antitranspirantien, sowie eine Meidung von Nikotin, Koffein und scharfen Gewürzen zu keiner Besserung führen, bieten wir in unserer Praxis folgende spezielle Therapieverfahren an, mit denen die verantwortlichen Schweißdrüsen inaktiviert bzw. entfernt werden: Iontophorese, Botoxinjektionen und die Saugkürettage der axillären Schweißdrüsen.